Donnerstag, 17. Oktober 2013

Kalbarri – „our new home“



In der Nacht auf Mittwoch hat es tatsächlich stark geregnet. Am Morgen war es noch stark bewölkt jedoch tendentiell besser, so dass wir uns nach der Pelikanfütterung und nach unserem Frühstück entschieden haben in den Kalbarri Nationalpark zu fahren und die River Gorges anzuschauen, insbesondere wollten wir „The Loop“ wandern, eine Wanderung rund um das berühmte „Nature‘s Window“. Wir wollten, aber es kam anders. Wir wussten bereits, dass die Strasse dorthin am Vortag auf Grund von road works geschlossen gewesen war und eigentlich am Mittwoch wieder befahrbar sein sollte. Aber auf Grund des starken Regens verzögerten sich die Arbeiten und die Strasse war weiterhin geschlossen. So fuhren wir weiter zu zwei weiteren Aussichtspunkten und wanderten dort kurze Stücke, zunächst Hawks Head…
 





Hawkes Head





… dann zu Ross Graham, inklusive einer kleinen Wanderung an den Murchinson River hinab. Beide sehr schön und irgendwie so, wie man sich einen amerikanischen Nationalpark vorstellt, oder zumindest ich mir.
 











Da wir ja sowieso vor hatten zwei Nächte in Kalbarri zu bleiben und die Arbeiter an der Strasse sagten, dass die Strasse am Donnerstag wieder geöffnet sein sollte, verschoben wir den Ausflug zum Nature’s Window auf den nächsten Tag. Weil wir jedoch anschliessend weiter Richtung Norden wollten, dachten wir, wir verzichteten dann auch die längere Wanderung. Aber in Kalbarri kommt alles anders als man denkt…
Nach der Rückkehr aus dem Innern den Nationalparks klapperten wir auch noch die Coastal Cliffs ab. Diese bilden einen schönen Kontrast zu den Inland-Schluchten. Besonders gefallen hat uns das Rainbow Valley.
 




Natural Bridge

Rainbow Valley







Am Donnerstagmorgen fuhren wir wie geplant erneut in den Nationalpark und tatsächlich die Strasse war offen, so dass wir auch noch die kleine Wanderung zum Nature‘s Window, sowie zur Z Bend Gorge machen konnten:

Nature's Window


Z Bend


Bereits auf dem Weg dorthin ist uns aufgefallen, dass der Camper nach dem Anfahren immer etwas stark gestunken hat… Bereits in den letzten Tagen fiel uns bei „kaltem“ Camper auf, dass man im 4. Gang manchmal Gas geben konnte und dabei nur die Touren hoch gingen, jedoch nicht die Geschwindigkeit. Martin sagte bereits beim ersten Mal, dass da etwas mit der Kupplung nicht stimme. Wahrscheinlich wollten wir dies aber beide nicht wahrhaben… Nun liess es sich jedoch kaum mehr leugnen. Wir entschieden daher erneut nach Kalbarri Town (kleines Dorf) zurückzufahren - zwecks Handyempfang - und bei der Apollo-Vermietung nachzufragen, was wir tun sollten. Nach Rücksprache mit der Hauptzentrale und einer Wartezeit von gefühlten 3 Stunden, durften wir die Werkstatt in Kalbarri aufsuchen. Wir wurden dort von Glenn und Leanne sehr nett betreut, aber die Sache war klar, wir durften mit dem Camper so nicht mehr weiter Richtung Norden fahren, da wir sonst riskierten irgendwo immer Nimmerleinsland stehen zu bleiben. Ein Wechsel der Kuppplung würde etwas bis Dienstag oder Mittwoch dauern! Wir müssen am 20.10. auf den Flieger und zwar von Perth aus und wir wollten noch bis Exmouth fahren! Schlechte Lösung für uns so lange in Kalbarri zu warten, resp. für uns keine Alternative, schliesslich haben wir ein vermeintlich funktionstüchtiges Fahrzeug gemietet. Ein Ersatzwagen sei in Western Australia jedoch nicht verfügbar… Zu unserem Glück, muss man wohl sagen, hat sie Apollo dazu entschieden nur eine behelfsmässige Reparatur an der Kupplung durchführen zu lassen. Glenn war nicht besonders begeistert, aber er meinte für uns spiele es keine Rolle mit dieser Art der Reparatur würden wir gut in den Norden und zurück fahren können, aber für die nächsten Mieter… Sehr fragwürdig müssen wir sagen, aber gleichzeitig auch „Hey mate, no worries!“.
Für uns hiess dies jedoch: Verlängern des Aufenthaltes in Kalbarri, denn die Reparatur würde am Freitag gemacht werden und dauerte etwa einen ganzen Tag und da anschliessend gute 400 km auf uns warten und wir wegen den Kängurus (haben übrigens noch kein einziges Lebendes gesehen, nur Tote am Strassenrand und Spuren von Lebenden :-() nicht in der Nacht fahren wollen, können wir nicht erst am Nachmittag losfahren…


Sonnenuntergang in Kalbarri


Tag 3 in Kalbarri: Nachdem wir den Camper pünktlich um 08.00 Uhr beim Auto-Mech abgeliefert hatten, frühstückten wir erstmal improvisiert auf unserem Campground. Es wurde langsam ziemlich warm und wir machten uns auf zum direkt gegenüberliegenden Strand. Da und die Fliegen nervten und das Liegen am Schatten im Rasen auf den dünnen Mikrofasertüchli auch nicht so bequem war, spazierten wir am Strand entlang und entschlossen uns ein Boot mit einem 5 PS Motor zu mieten, um den Murchinson-River hochzufahren. Zurzeit waren alle Boote vermietet, so dass wir bis Mittag warten mussten und erst noch zu Mittag gegessen haben, dann begann das Abenteuer… Die Fahrt den Fluss aufwärts war tiptop mit Rückenwind, kaum Wellen etc. Einziges Problem war die Ebbe und der insgesamt tiefe Wasserstand. Dies bedeutete, dass wir das Boot über einige Sandbänke scheiben mussten, mit dem Wind im Rücken jedoch kein Problem. Wir haben eine kleine Bucht angesteuert, dort leider jedoch keinen Handy-Empfang mehr gehabt (wir warteten auf den Anruf von Glenn, wann wir den Camper abholen konnten), so dass wir etwas zurückgefahren sind. Im Windschatten war das alles noch tiptop, dann die erste Sandbank: Aussteigen – schieben – ok fast geschafft – wieder ins Boot – sch… leider die falsche Seite erwischt und plumps samt Kleider im Wasser (zum Glück ist die Kamera-Tasche kurzzeitig wasserdicht!!!) und vom Boot halb überfahren... Halb nackt auf Grund fehlender Alternativen bin ich dann als Steuerfrau zurück gefahren im peitschenden Wind mit Wellen, die ständig über den Bug schlugen. Wir waren beide jedenfalls klitschnass bis wir zurück am Strand waren… ;-) Lustig war’s! Zum Glück sind es ca. 25°C gewesen, die sich jedoch beim starken Wind deutlich kühler anfühlten…. Ach ja, ich habe mich beim Ausflug unter das Boot auch noch verletzt: oberflächliche Schnittverletzungen am Knie links und grosse Beule am Knie rechts :-(
 









Im ganzen Boots-Stress haben wir natürlich trotz Empfang das Handy nicht gehört und zurück am Festland prompt einen Anruf in Abwesenheit: unser Camper ist wieder ready! Zuerst kurz heiss abduschen und neue Kleider anziehen (zum Glück habe ich gestern einiges gewaschen und noch zum Trocknen aufgehängt, der ganze Rest wäre nämlich im Camper) und dann ab zur Garage. Wir haben ihn zurück „unseren Camper“. Es ist etwas komisch, auch wenn er ziemlich „abgefu…“ ist, ist er uns irgendwie schon ans Herz gewachsen… Morgen geht es nun weiter Richtung Norden mit Ziel Denham.

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